Mangel an Blutkonserven - Hier können Marlerinnen und Marler in den nächsten Wochen spenden
Konserven sind knapp. Die Welle an Infektionskrankheiten sorgt für einen Notstand bei den Blutspenden. Hier findet die nächste Blutspendeaktion in Marl statt.

Die Regale mit Blutkonserven sind so gut wie leer. Das ist die aktuelle und vor allem dramatische Situation beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). In Marl ist die Spendenbereitschaft weiterhin hoch. Bei der nächsten Blutspendeaktion hofft die örtliche DRK-Blutspendebeauftragte Rose Thewes auf einen regen Zulauf.
Bereits seit Wochen gehen die Blutspenden zurück. Die Lage ist ernst und das Deutsche Rote Kreuz sieht als Hauptgrund die anhaltende Krankheitswelle. „Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen und die Grippewelle schlagen noch drastischer in der ohnehin kleinen Gruppe der regelmäßig Blutspendenden zu“, so Stephan David Küpper, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes.
Die meisten Corona-Maßnahmen wurden aufgehoben und die Viren breiten sich aus. „Die Menschen haben die letzten drei Jahre Masken getragen und waren geschützt“, so erklärt sich Rose Thewes den Krankenstand und den daraus resultierenden Rückgang der Blutspenden. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist aber auch die generelle Spendenbereitschaft gesunken, sagt die Blutspendenbeauftragte.
Um die Versorgung sicherzustellen, benötigt der DRK-Blutspendedienst West, zuständig für das Versorgungsgebiet NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland, täglich bis zu 3500 Blutspenden.
Marler spenden Blut
In Marl gibt es eine Menge an Stammspendern. An einer Blutspendeaktion am 16. Dezember haben insgesamt 126 Frauen und Männer teilgenommen. Meist kommen bis zu 80, manchmal über 100 Menschen zusammen. „Wir sind froh, dass die Leute helfen wollen. Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Rose Thewes. In der letzten Zeit verzeichnete die Blutspendebeauftragte einige Erstspender. Auch viele junge Leute entscheiden sich für eine Blutspende. „Wir merken, dass wir die Aktionen nicht umsonst vorbereiten“, sagt sie.
Die nächste Blutspendeaktion des DRK findet im Chemiepark Marl statt. An vier Terminen im Januar können Marlerinnen und Marler jeweils zwischen 9 und 14 Uhr ihr Blut spenden. Die Aktion startet am Mittwoch, 18. Januar, am Lipper Weg 190. Durch eine Online-Anmeldung werden die Wartezeiten verringert. Die Internetseite www.blutspende.jetzt beantwortet alle Fragen rund um das Thema Blutspende und erleichtert die Terminreservierung per Mausklick.
Ein großes Problem ist, dass nicht jeder, der am Aktionstag verhindert ist, seinen Termin storniert. „Manchmal sind es bis zu zehn Leute, die die Termine blockieren“, meint Rose Thewes. Dadurch sind aber auch Spontanspenden ohne Terminreservierung möglich. Die weiteren Aktionen im Chemiepark Marl finden am Donnerstag, 19. Januar, Dienstag, 24. Januar und Mittwoch, 25. Januar statt.
Am 18. Januar rechnet sie mit 60 bis 70 Menschen. „Wenn bis zu 80 kommen, sind wir mehr als dankbar“, sagt sie. Spenden darf jeder, der gesund ist. „Wer Menschen helfen möchte und gute Laune mitbringt, ist herzlich Willkommen.“
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren mit einem Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm. Nach einer Grippe muss der Spender bis zu vier Wochen lang symptomfrei sein. Bei einer Erkältung fällt die Zeit geringer aus. Dann ist mindestens eine symptomfreie Woche notwendig, um Blut spenden zu dürfen.
Fürsorgliches Team
Auch Corona ist ein Thema unter den Blutspendern. Rose Thewes und das Blutspendeteam des DRK setzen auf eine sichere Organisation. „Wir haben es so organisiert, dass die Leute keinen engen Kontakt zueinander haben“, sagt Rose Thewes. Dennoch hofft sie, dass die Menschen bald wieder in Kontakt treten können. „Es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Wir kümmern uns um die Menschen, erklären den Ablauf und nehmen den Leuten die Angst vor der Nadel“, betont die Marler Ortsbeauftragte.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung