Besucher musste 11,50 Euro zahlen / DRK-Chef: „Kostenlose Corona-Tests gibt es nur nach Online-Anmeldung“
Kostenlose Corona-Tests für bestimmte Personen gibt es zwar schon einige Tage, dennoch sorgen sie für Verwirrung hier und da. Im Falle eines Mülheimers etwa, der ins Prosper-Krankenhaus wollte.
Besagter Mülheimer hatte sich per E-Mail an diese Redaktion gewandt. Darin macht der Sohn einer betagten Recklinghäuserin seinem Ärger Luft. In dessen Zentrum stehen das Prosper-Hospital und das DRK-Testzentrum an der Kölner Straße. Für seinen Corona-Test habe der Mann aus Mülheim letzten Endes zahlen müssen, obwohl er seine 96-jährige Mutter nach einem Unfall ins Krankenhaus begleitet habe – und somit nichts für einen Abstrich hätte zahlen müssen.
Das soll passiert sein: Die Seniorin aus Recklinghausen sei nach einem Unfall mit einem Krankenwagen ins Prosper-Krankenhaus gefahren worden, schildert deren Sohn: „Ich folgte dem Krankenwagen für weitere Formalitäten. Der Empfang im Prosper wollte von mir den Corona-Test.“ Der ortsunkundige Mülheimer habe gefragt, wo das in Recklinghausen möglich sei. Daraufhin habe man ihn an das DRK an der Kölner Straße verwiesen. Dieser Empfehlung sei er gefolgt. „Dort fragte man mich nach einem Beleg des Krankenhauses, andernfalls müsste ich 11,50 Euro bezahlen, da kein nachvollziehbarer Grund für die Testung vorläge.“ Ein solches Dokument habe man ihm im Krankenhaus aber nicht ausgehändigt. Dort wieder angekommen, soll dem Mülheimer gesagt worden sein, dass das auch nicht die Aufgabe des Krankenhauses sei.
Wie läuft das nun also mit den kostenlosen Corona-Tests bzw. den Bescheinigungen dafür? Prosper-Sprecher Hubert Claves kann nicht ausschließen, dass sich der Fall so zugetragen hat. Dennoch wundert er sich darüber, denn inzwischen müsse doch klar sein: „Sie gehen zu einer Teststelle und sagen, dass Sie einen Test brauchen, weil Sie einen Angehörigen im Krankenhaus besuchen wollen. Dann bekommen Sie einen Test – kostenlos.“
Diskussionen wegen kostenloser Corona-Tests gibt’s beim DRK ständig
Das allerdings würde an der Kölner Straße so nicht funktionieren, sagt DRK-Chef Behrenspöhler: „Wir testen nur mit Termin.“ Und der sei online zu vereinbaren. Dort habe man die Option, einen Grund für seine gewünschte Testung anzugeben. Besucher von Menschen, die im Krankenhaus liegen, können an der entsprechenden Stelle in dem Online-Formular ein Häkchen setzen.
Behrenspöhler: „Wenn Testwillige ohne Anmeldung zu uns kommen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die 11,50 Euro zu verlangen.“ Diskussionen gäbe es deshalb ständig am Durchfahrtzentrum an der Kölner Straße. „Als die Regelung eingeführt worden war, ist es besonders schlimm gewesen. Das hat sich aber gelegt.“ Entgegen seiner Erwartungen seien die Tests aber nicht eingebrochen. Nach wie vor würden beim DRK durchschnittlich 100 Abstriche pro Tag durchgeführt, an manchen Tagen sogar bis zu 150.
Prosper-Sprecher Claves weist in diesem Zusammenhang aber auf die Möglichkeit hin, auf Anfrage ein Formular für einen kostenlosen Corona-Test am Empfang des Krankenhauses zu erhalten – und bei Bedarf auch Hilfestellung beim Ausfüllen.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung