LANGE TRADITION ENDET - Nach Todesfall: Hertener DRK-Verbände planen Fusion im nächsten Jahr
Im Jahr 1906 entstand der heutige Ortsverein Westerholt-Bertlich des Deutschen Roten Kreuzes. In Kürze endet diese stolze Tradition. Ein Todesfall im Vorstand gibt den Anstoß zur Fusion.
Der Ortsverein Westerholt-Bertlich des Deutschen Roten Kreuzes besteht seit 115 Jahren. Eine stolze Tradition, die allerdings in den vergangenen Jahren durch personelle und finanzielle Schwierigkeiten ins Schwanken geriet. Ein Todesfall im Vorstand hat nun den Anstoß dafür gegeben, dass der Ortsverein in absehbarer Zeit seine lange gehütete Eigenständigkeit aufgibt und sich mit dem DRK-Stadtverband Herten zusammenschließt.
Die Fusion war ein zentrales Thema der Jahreshauptversammlung, zu der der Ortsverein in die Freizeit- und Begegnungsstätte Westerholt eingeladen hatte – wegen Corona zwei Jahre nach der letzten Versammlung. Neben den Mitgliedern nahm auch Ralph Hoffert, hauptamtlicher Vorstand des DRK-Stadtverbandes Herten, an der harmonischen Zusammenkunft teil – ebenso DRK-Urgestein Hans-Jürgen Mrotz, kürzlich mit dem Hertener Bürgerpreis ausgezeichnet, und seine Frau Marlies.
Trauer um Schatzmeisterin Ingrid Krüger
Die stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Godde sprach einige Grußworte, bevor die 1. Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, Dr. Elisabeth Winkelmann, den Mitgliedern eine traurige Mitteilung zu machen hatte. Es wurde der in diesem Jahr unerwartet verstorbenen Schatzmeisterin Ingrid Krüger gedacht, die mehr als 20 Jahre lang die meisten organisatorischen Aufgaben wahrgenommen hatte. Ihr Tod ist somit ein schmerzlicher und auch existenzieller Verlust für den DRK-Ortsverein, der nun als Konsequenz für das kommende Jahr einem Zusammenschluss mit dem DRK-Stadtverband Herten anstrebt. Ralph Hoffert informierte die Mitglieder über erste Details.
Kleiner Überschuss für dringende Instandhaltungsarbeiten
Zwar ist die Westerholter Gliederung personell ausgedünnt, finanziell hat sie aber im Jahr 2020 immerhin einen kleinen Überschuss in Höhe von 4000 Euro erwirtschaftet. Dieser wird dringend für Instandhaltungsarbeiten am gepachteten DRK-Standort an der Kurzen Straße benötigt. Dort befinden sich eine Fahrzeughalle und eine Unterkunft.
Behindertenfahrdienst soll ausgebaut werden
Beim DRK Westerholt stand stets die ehrenamtliche Arbeit im Vordergrund. Jedoch entwickelte sich das Hauptfeld der wirtschaftlichen Betätigung, der Behindertenfahrdienst, unter der Leitung von Ercan Kök sehr positiv. Dieser Bereich soll, wie Ralph Hoffert ankündigte, durch den Zusammenschluss mit dem DRK Herten weiter ausgebaut werden. Beim Hertener Stadtverband überwiegen bereits seit Jahren die sozialwirtschaftlich ausgerichteten Tätigkeiten vom Hausnotrufdienst bis zum Kleiderladen „Sitzt & Passt“, von Blut- und Organtransporten bis hin zum Sanitätsdienst.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung